Hunde und Katzen: Tierkrankenversicherung und OP-Kosten Versicherung
Ab November 2022 werden die Tierarztkosten deutlich steigen. Das bedeutet, dass du mehr Geld bezahlen musst, wenn du mit deinem Haustier zum Tierarzt gehst. Das hat der Bundesrat beschlossen.
Warum steigen die Kosten? Bisher sind die Behandlungen beim Tierarzt seit über 20 Jahren kaum teurer geworden. Doch jetzt müssen Tierbesitzer tiefer in die Tasche greifen. Die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) wurde angepasst, um die gestiegenen Kosten für Praxiskosten und moderne Behandlungsmethoden abzudecken. Dadurch schließen viele Tierarztpraxen und es gibt einen Mangel an Nachwuchs und Fachkräften.
Unter unserem Vergleichsrechner findest Du weitere Informationen:
Das Wichtigste zuerst:
- Eine Tierversicherung bietet finanziellen Schutz für dein Haustier bei Krankheit oder Unfall
- Übernahme der Kosten für tierärztliche Behandlungen, Medikamente und/oder nur für Operationen möglich.
- Tierarztkosten variieren stark nach Art und Schwere der Erkrankung
- Bestimmte Erkrankungen wie Ellenbogen- und Hüftdysplasien können sehr hohe Kosten verursachen.
- Die gestiegenen Tierarztkosten seit 2022 wegen Anpassung der Gebührenordnung der Tierärzte.
Warum ist eine Tierversicherung wichtig?
Eine Tierversicherung bietet finanziellen Schutz, falls dein Haustier krank wird oder einen Unfall hat. Ähnlich wie eine Krankenversicherung für uns Menschen deckt sie die Kosten für tierärztliche Behandlungen, Operationen und Medikamente ab. So kannst du sicherstellen, dass dein Tier die nötige medizinische Versorgung erhält, ohne dir über die finanziellen Belastungen Sorgen machen zu müssen. Unterschieden wird hierbei zwischen einer reinen OP-Versicherung und einer Tierkrankenversicherung. Die OP-Versicherung deckt hierbei die Kosten bei Operationen ab und die Krankenversicherung zusätzlich auch weitere ambulante Behandlungen und meist Impfungen.
Tierkrankenversicherungen in Deutschland beinhalten immer auch die OP-Kostenabsicherung.
Achtung: Anders als bei der Krankenversicherung für Menschen, kann sowohl der Kunde als auch der Versicherer nach einem Schaden ein Kündigungsrecht haben – es sei denn, dieses ist explizit ausgeschlossen bzw. der Versicherer
verzichtet auf ein solches!
Die Vorteile einer Tierversicherung
Kostenübernahme: Mit einer Tierversicherung musst du dich nicht um hohe Tierarztkosten kümmern. Je nach Vertragsbedingungen übernimmt die Versicherung entweder einen Teil oder sogar die gesamten Kosten für die tierärztliche Behandlung. Durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung verringerst du Deinen Beitrag.
Flexibilität: Es gibt unterschiedliche Arten von Tierversicherungen, die auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Du kannst eine Krankenversicherung wählen, die nur Kosten für Operationen abdeckt, oder eine umfassendere Absicherung, die zusätzlich auch tierärztliche Versorgung im ambulanten Krankheitsfall sowie Vorsorgeuntersuchungen einschließt. Ebenso sind physiotherapeutische und zahnärztliche Maßnahmen einschließbar. Auch sind grundsätzlich unterschiedliche Höchstgrenzen für die maximale Erstattung im Jahr möglich um deinen Beitrag zu verringern.
Ruhe und Sicherheit: Mit einer Tierversicherung kannst du dich darauf verlassen, dass dein Haustier die bestmögliche medizinische Versorgung erhält, ohne dass du finanzielle Kompromisse eingehen musst.
Beispiele für Kosten beim Tierarzt
Tierarztkosten können je nach Art der Behandlung und Schwere der Erkrankung variieren. Hier sind einige Beispiele:
- Eine Routineuntersuchung kann zwischen 30 und 50 Euro kosten.
- Eine Impfung gegen gängige Krankheiten kann zwischen 50 und 80 Euro kosten.
- Ohrenentzündungen – ca. 500 EUR
- Operationen bei Verletzungen oder zur Entfernung von Tumoren können mehrere hundert bis tausend Euro kosten.
- Behandlungen für angeborene Fehlentwicklungen wie Ellenbogen- und Hüftdysplasien können ebenfalls hohe Kosten von ca. 2.500 EUR bis 5.000 EUR verursachen.
- Kreuzbandriss ca. 1.500 EUR
- Magendreher ca. 4.000 EUR
- Zahnstein ca. 300 EUR
Was sind die 5 häufigsten Gründe für eine Operation?
Platz 1: Hauttumore
Platz 2: Kastration
Platz 3: Zahnextraktion
Platz 4: Wundnaht
Platz 5: Kreuzbandriss
Rassespezifische Erkrankungen und angeborene Fehlentwicklungen
Ellenbogen- und Hüftdysplasien
Bestimmte Hunderassen (häufig „kleine, kurzbeinige“ wie Dackel) sind anfällig für Ellenbogen- und Hüftdysplasien, die Gelenkprobleme verursachen können. Die Diagnose und Behandlung solcher Erkrankungen erfordert oft spezielle Röntgenaufnahmen und möglicherweise sogar eine Operation. Die Kosten für solche Untersuchungen und Eingriffe betragen meist mehrere tausend Euro. Sie gehören zu den angeborenen Fehlentwicklungen
Brachyzephalie
Alle sog. Plattnasen, wie Boxer, französische Bulldogge, Mops usw. sollten aufgrund der Deformation des Kopfes (Brachyzephalie) nur in einem Tarif versichert werden, der dies nicht ausschließt!
Die Gebührenordnung
Die Gebührenordnung für Tierärzte legt fest, wie viel Tierärzte für Leistungen in Rechnung stellen können. Einfach ausgedrückt, können Tierärzte frei entscheiden in welchem Satz abgerechnet wird. In der normalen Sprechstunde wird je nach Aufwand zwischen dem 1-fachen und 3-fachen Satz abgerechnet. Im Notdienst wird er mindestens der 2-fache Satz, höchstens der 4-fache Satz verlangt. Im Notdienst kommt zusätzlich eine Notdienstgebühr hinzu.
Auch hier gibt es je Versicherer unterschiede und Höchstgrenzen wie z.B. eine max. Absicherung bis zum 3-fachen Satz.
Steigende Kosten beim Tierarzt! Warum steigen die Kosten?
Bisher sind die Behandlungen beim Tierarzt seit über 20 Jahren kaum teurer geworden. Doch jetzt müssen Tierbesitzer tiefer in die Tasche greifen. Die Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) wurde angepasst, um die gestiegenen Kosten für Praxiskosten und moderne Behandlungsmethoden abzudecken. Dadurch schließen viele Tierarztpraxen und es gibt einen Mangel an Nachwuchs und Fachkräften. Da es die erste Anpassung seit über 20 Jahren ist, sind teilweise Erhöhungen von 200% möglich.
Rechnet der Tierarzt direkt mit dem Versicherer ab?
Nein, du musst die Rechnung vom Tierarzt normalerweise selbst bezahlen. Anschließend reichst du die Rechnung beim Versicherer ein und bekommst die Kosten erstattet. Ob der Tierarzt direkt mit dem Versicherer abrechnet oder nicht, liegt in der Regel in der Entscheidung des Tierarztes, nicht des Versicherers. Es gibt allerdings Ausnahmen.
Was passiert, wenn während der Wartezeit eine Krankheit festgestellt wird?
Sollte während der Wartezeiten (7-90 Tage, bei rassespezifischen Krankheiten, je nach Anbieter länger) eine Krankheit festgestellt wird, besteht für diese kein Versicherungsschutz – auch nach Ablauf der Wartezeit.
Warum ist eine Tierkrankenversicherung sinnvoll?
Angesichts der steigenden Tierarztkosten ist es ratsam, eine Tierkrankenversicherung – zumindest aber eine OP-Versicherung – abzuschließen. Sie schützt dich vor den finanziellen Belastungen, die mit Tierarztbesuchen und Behandlungen verbunden sind. Eine Tierkrankenversicherung kann entweder nur Operationskosten oder auch ambulante Behandlungen abdecken. Je nach Haustier gibt es bereits Angebote ab rund zehn Euro im Monat. Damit kannst du die Kosten für deinen Vierbeiner erheblich reduzieren.
Tipps für deine Krankenversicherung
Achte bei der Auswahl deines Tarifes unbedingt auf angeborene Fehlentwicklungen wie z.B. die Hüftgelenksdysplasie (HD), die Patellaluxation nach medial (innen), Ellenbogendysplasie (ED), Kryptorchismus. Nicht jeder Versicherer, noch jeder Tarif bietet hier eine entsprechende Absicherung oder sieht aber eine Wartezeit nach Vertragsabschluss (z.B. 6 Mo, 18 Mo) vor.
Achte beim Operationsschutz auch auf die Tage der Vor- und Nachsorge, in denen dein Tier vielleicht bereits bzgl. der anstehenden Operation behandelt wird. Auch hier gibt es Unterschiede je Versicherer und Tarif.
Achte auf die Dauer der allgemeinen und besonderen Wartezeiten. Erst nach dieser Wartezeit (z.B. 30 Tage / 90 Tage) kannst du Leistungen von deiner Tierversicherung erhalten. Eine Ausnahme gilt bei Unfall/Verkehrsunfälle. Hier kann i.d.R. ab dem ersten Tag Anspruch auf Leistung vorliegen. Die besonderen Wartezeiten gelten meist für rassespezifischen und angeborenen Fehlentwicklungen.
TIPP: Hast du eine Vorversicherung, verzichten manche Versicherer auf eine Wartezeit bzw. deine im Vorvertrag bereits erfüllte Wartezeit wird auf deinen neuen Vertrag angerechnet.
Was sollte die Tierkrankenversicherung inkl. OP absichern?
- Jahreshöchstleistung für ambulante Behandlung möglichst unbegrenzt
- Jahreshöchstleistung für stationäre Behandlung inkl. Operationen möglichst unbegrenzt
- Kostenersatz nach der aktuellen GOT bis zum 4-fachen Satz
- Rassespezifische Krankheiten mitversichert bzw. auch angeborene Fehlentwicklungen
- Freie Tierarztwahl
- Auslandsschutz mindestens für 12 Monate
- kurze Wartezeiten
Was sollte die reine OP-Kostenabsicherung absichern?
- Jahreshöchstleistung für Operationen möglichst unbegrenzt
- Operationen auch in Teilnarkose Voruntersuchungen und Nachsorge mindestens 15 Tage
- Kostenersatz nach der aktuellen GOT bis zum 4-fachen Satz
- Rassespezifische Krankheiten mitversichert bzw. auch angeborene Fehlentwicklungen
- Freie Tierarztwahl
- Auslandsschutz mindestens für 12 Monate
- kurze Wartezeiten
Der hier bereitgestellte Text ersetzt keine Beratung. Zudem nimmt nicht jeder Versicherer an unserem Vergleichsrechner teil. Wir haben aber die meisten selbstverständlich im Angebot. Kontaktiere uns einfach und wir beraten dich sehr gerne.